POLIS ist ein europäisches Kooperationsprojekt mit dem Ziel, über die Möglichkeiten der strategischen Stadtplanung (sowie weiterer kommunalpolitischer Ansätze), auf örtlicher Ebene Massnahmen zu implementieren, dass in den europäischen Städten das solare Potenzial in den „urbanen Strukturen“ stärker als bisher aktiviert werden kann. Unsere Ausgangsthese ist, dass bestehende Lösungsansätze, die die breite Integration der oft kleinteiligen und dezentralisierten Maßnahmen (wie z.B. verstärkte Anwendung von Solartechnologien sowie der passiven Solarenergienutzung) in der gebauten Umwelt über den kommunalpolitischen Ansätze begleitet und verstärkt werden müssen. Das Ziel des Projekts ist es in einem ersten Schritt, die europaweit gemachten Erfahrungen aus der Praxis, sprich aktuelle Beispiele solarer Stadtplanung aufzuzeigen und zu evaluieren.
Die zentralen Akteure dieses Prozesses sollen zusammengebracht werden, um die Planungsverfahren und die Instrumente bzw. rechtlich gegebenen Spielräume für solare Entwicklungen zu verbessern. Die hohe Bedeutung der Solarenergie im Kontext mit der Gestaltung von Gebäuden, ihrer Anordnung zueinander und der Gestaltung städtebaulicher Strukturen ist offensichtlich.
Das gestalterische Spiel mit Gebäudeform und den Oberflächen sind Schlüsselelemente beim Entwurf aktiver Solarsysteme (PV, Thermie), ebenso wie für die passive Einbindung der Sonne in den architektonischen Entwurf (Licht und Wärme).
Der Entwurf definiert stärker als bei jeder anderen Form von erneuerbaren Energien den Erfolg hinsichtlich der Gewinnung von Sonnenenergie in der Abhängigkeit von Form, Funktion und Anordnung der Gebäude.
Um der Solarenergie zunehmend auch den Weg in die gebaute städtische Umwelt zu ermöglichen, müssen spezifische Anforderungen an die Planungsprozesse gestellt und im Bau- und Planungsrecht ergänzt werden. In den letzten Jahren sind europaweit die unterschiedlichsten neuen Instrumente entwickelt worden, um die Ziele der solaren Planung zu unterstützen: Angefangen bei kommunalen Dienstleistungen (Förderprogramme, webbasierte Potenzialanalysen) oder Vereinbarungen (Satzungen), aber auch Lösungen auf privatrechtlicher Ebene (Verträge) liegen vor. Der Gebäudebestand sollte bei den Bemühungen nicht vernachlässigt werden; er ist ebenso für eine Solarisierung geeignet und sein Potenzial sollte langfristig verfügbar gemacht werden, sollen die national gesetzten CO2 Reduktionsziele erreicht werden.
Das Wissen um die Eignung von Gebäudetypologien und -strukturen ist entscheidend, um strategische Maßnahmen zur Mobilisierung dieses Solarpotenzials im Siedlungsbestand einbringen zu können.
Durch die aktive Zusammenarbeit verschiedener Städte, die sich im Bereich solarer Stadtplanung engagieren, soll das Solarpotenzial der „Europäischen Stadt“ auf lokaler Ebene aktiv gefördert werden.
Städtische Planungsbehörden aktiv in diese Herausforderungen einzubinden ist das Ziel dieses hier verfolgten Projektansatzes, da Städte die Schlüsselakteure sowohl durch ihre Zuständigkeiten im Bereich der Planung, als auch durch ihre Nähe zu den örtlichen Initiativen sind.